Neuer Sportpark in Uffing: Die Bagger sind angerollt

Neuer Sportpark in Uffing: Die Bagger sind angerollt

Uffing – Uffing hat Großes vor für seine Kleinen: neuer Kindergarten, neues Jugendparlament und nun der Spatenstich für den neuen Sportpark hinter dem Fußballplatz. „Außergewöhnlich, wohin Uffing strebt“, fiel auch Vize-Landrat Dr. Michael Rapp (CSU) auf. Und so passte es ins Bild, dass die Uffinger für den Baustart der Anlage nicht wie üblich nur den symbolischen Handspaten auspackten. Nein, Bürgermeister Andreas Weiß (parteifrei) bediente gleich die große Schaufel und setzte sich in den Bagger von Unternehmer Stefan Deschler. Dessen Firma erledigt in den nächsten Wochen die Grobarbeiten am Sportpark.

Während die hohen Herren ihre Worte sprachen, surrten und knatterten die Maschinen an ihnen vorbei gen Baustelle. Die schönsten Tage des Sommers müsse man ausnutzen, sagte Deschler. Deshalb geben sie von Anfang an Gas. Ganz grob Ende September soll das Areal mit Skatepark, Pumptrack und Basketballfeld stehen. Danach folgen nur noch Feinarbeiten, Schilder montieren, Pflanzen verteilen, die TÜV-Kontrolle. Noch im Oktober möchte Bürgermeister Weiß öffnen. „Damit die Anlage noch genutzt werden kann.“ Weil in der Runde keiner widersprach, wertete er das als indirekte Zusage für den Zeitplan der Gemeinde.

Projekt mit Vorbildcharakter

Damit beginnt die finale Phase eines Projekts mit Vorbildcharakter. Es steht exemplarisch für politische Partizipation von jungen Menschen, ausgehend von einem Besuch der vierten Klasse im Rathaus. Bei diesem fragten die Kinder den Bürgermeister, was man als Schüler eigentlich machen könne, um etwas zu ändern. Einen Antrag stellen, entgegnete Weiß damals. Genau das taten die jüngsten Bürger des Dorfes. Eine Unterschriftenaktion später waren auch die Gemeinderäte restlos überzeugt vom Mehrwert und Nutzen des neuen Freizeitparks. 220 000 Euro veranschlagte die Kommune für die Baukosten. 150 000 Euro bekommt sie aus dem Fördertopf des Leader-Programms. „Das bringt einen Haufen Geld in Region.“ Damit könne man auch mal andere Themen angehen, sagte Weiß. Er war froh über die Hilfe von Martin Kriner, der für den Landkreis die Leader-Anträge managt. „Wir waren teilweise überfordert“, räumte der Bürgermeister ein. Dank Kriner ging allerdings alles gut.

Geld für Projekt an der Basis

37 Großprojekte und 34 kleinere Maßnahmen unterstützt das Förderprogramm derzeit in der Gegend. Uffings neuer Sportpark sei „fast der Maßstab der Dinge. So etwas sollte im Landkreis öfter bekannt werden“, fand Kriner. „Das ist mehr als ein attraktives Freizeitangebot.“ Zumal der Neubau ganz im Sinn des Fördergedankens steht: Geld für Projekte an der Basis. „Es freut mich sehr, wenn wir den Samen mitwachsen lassen können“, bemerkte Veronika Hämmerle, Leader-Koordinatorin, mit einem Hinweis auf das Logo (ein aufgehender Samen).

Mit dem 1200 Quadratmeter großen Park schafft die Gemeinde Uffing nicht nur eine Sportanlage, sondern einen Treffpunkt. Omas und Opas wird man dort genauso sehen wie Menschen mit Behinderung. „Gemeinsam Sport treiben und sozial aufwachsen“, nannte es Vizelandrat Rapp. Er schwenkte bei dieser Gelegenheit gerne nach Murnau, wo im Erlhaus täglich Kinder aus Murnau, aber auch aus umliegenden Dörfern zum Skaten zusammenkommen. Künftig wird sich die Jugend der Gegend auch in Uffing verabreden. In bester Umgebung. Im Osten gleich der Bahnhof, im Süden die Berge, im Norden die grünen Wiesen. „Normalerweise müssten die Jugendlichen Vergnügungssteuer zahlen“, scherzte Rapp.

Quelle: Münchner Merkur 14.07.2022